Mandelöl » Wirkung & Anwendung einfach erklärt | Ratgeber

Wer im Frühling schon einmal in mediterranen Regionen war, kann sich bestimmt an die süß duftende Pracht der Mandelblüte erinnern. Mandelöl findet vorwiegend in der Kosmetik Verwendung. Dem nur sehr zart bis neutral riechenden Mandelöl wird nachgesagt, eine sehr pflegende Wirkung zu haben und ist daher bei Allergiker und Menschen empfindliche Haut sehr beliebt.

Wir wollen in diesem Beitrag zeigen, wo Mandelöl zur Anwendung kommt und für was Mandelöl alles gut sein kann. Denn neben der Hautpflege kann das Produkt noch etliche weitere positive Wirkungen für unsere Gesundheit haben. 

Was ist Mandelöl?

Während Produkte wie Jojobaöl oder Sheabutter relativ bekannt sind, ist Mandelöl für viele bislang noch Neuland. Dabei hat Mandelöl viele wertvolle Eigenschaften. Mandelöl ist das kaltgepresste Produkt aus sowohl bitteren, wie auch süßen Mandeln und ein ideales Basis - oder Trägeröl für natürliche Kosmetik- und Körperpflegeprodukte. 

Mehr Informationen zu Basisölen erhältst du hier. 

Herkunft und Gewinnung von Mandelöl

Der Mandelbaum ist ein Steinobstgewächs und gedeiht in trockenen, sonnigen Regionen. Er gehört zur Familie der Rosengewächse und kommt auf eher steinigen Böden in bis zu 1700 Metern Höhe vor. 

Mandelbäume gibt es dabei sowohl als Bäume als auch als Sträucher. Sie werden zwischen zwei und acht Meter hoch. Die Hauptblütezeit ist von Ende Januar bis April. Die Früchte des Mandelbaums haben eine grünliche, haarige Hülle. Wenn sie eine dunkelbraune Färbung erreicht haben und die Hülle leicht aufspringt, sind sie reif und können geerntet werden. 

Zur Gewinnung des Mandelöls werden die reifen Früchte geerntet. Je nach Klima ist das zwischen Ende Juli und September. Die reifen Früchte werden nach dem Ernten zerkleinert und in der Regel kalt gepresst, sowie gefiltert. Der Vorgang des Pressens und Filterns wird mehrmals wiederholt.

Wenn Du Mandelöl kaufst, solltest Du unbedingt auf die Information „kaltgepresst“ achten - denn bei anderen Verfahren können viele wertvolle Nährstoffe der Mandel verloren gehen

Was ist der Unterschied zwischen süßem und bitterem Mandelöl?

Es gibt drei Varianten der Mandel: Die Süßmandel, die sich durch einen süßlichen Geschmack auszeichnet, die Krachmandel, die ebenfalls süß schmeckt, deren Frucht aber in einer dünnen, leicht krachigen Schale liegt, und die Bittermandel, die bitter schmeckt und für den Verzehr giftig ist.

Öl wird dabei sowohl aus den süßen als auch den bitteren Mandeln gewonnen. Während das süße Mandelöl für die Kosmetik und Körperpflege verwendet wird, dient das Bittermandelöl ausschließlich zu ätherischen Zwecken und wird beispielsweise zum Aromatisieren von Gebäck und Kuchen, aber auch in der Likör- und Parfümherstellung verwendet. 

Wenn Dich das Thema ätherische Öle in der Kosmetik interessiert, solltest Du diesen Beitrag lesen.

Mandelöl in der Hautpflege

Bei Mandelöl in der Kosmetik handelt es sich vorwiegend um Süßmandelöl. Mandelöl kann eine sehr pflegende Wirkung auf die Haut haben. Aufgrund der guten Verträglichkeit und der hohen pflegenden Wirkung ist Mandelöl bei vielen sowohl fürs Gesicht als auch zur Körperpflege beliebt. Oft wird es auch bei empfindlicher Haut und bei Neurodermitis eingesetzt. 

Darum ist Mandelöl gut für Deine Haut 

Mandelöl weist einen hohen Gehalt an einfach und zweifach ungestättigten Fettsäuren auf und enthält zudem Vitamine und Nährstoffe.  Die im Mandelöl enthaltenen Fettsäuren sind vorwiegend Ölsäure und Linolsäure.

Die Ölsäure dringt besonders gut in unsere Haut ein und macht, dass sich das Produkt nicht wie ein fettiger Film auf der Haut ablegt und die Poren verstopft. Dadurch ist Mandelöl auch gut für unreine Haut geeignet.

Linolsäure ist für unseren Stoffwechsel wichtig. Es befindet sich auch in unserer Haut und sorgt für ihren Feuchtigkeitshaushalt und für einen guten Schutz gegen Umwelteinflüsse. 

Die Vitamine, die im Mandelöl vorkommen, unterstützen die Schutzfunktion weiter und kurbeln die Zellerneuerung an. 

• Vitamin A - Es ist für den Hautaufbau und die Zellerneuerung nötig.
• B-Vitamine - Sie haben einen positiven Einfluss aufs Nervensystem und sorgen dafür, dass andere Vitamine besser aufgenommen werden können.
• Vitamin D - Es unterstützt unser Immunsystem. 
• Vitamin E - Es hat eine antioxidative Wirkung. 

Die im Mandelöl vorkommenden Mineralstoffe, vorwiegend Calzium und Kalium, können hingegen entzündungshemmend und hautstraffend wirken. So kommt Mandelöl auch gegen Pickel und gegen Falten zum Einsatz. 

So integrierst Du Mandelöl in die tägliche Hautpflege-Routine 

Mandelöl kann sowohl pur zur Hautpflege sowie auch als Bestandteil bzw. Trägeröl für verschiedenste Pflegeprodukte verwendet werden. Beim Einsatz von Mandelöl gegen trockene Haut kannst Du es, sofern es kaltgepresst und naturrein ist, pur verwenden.

Nimm dazu einige wenige Tropfen und bringe sie in leicht kreisenden Bewegungen in die Haut ein. Das Öl zieht sofort ein und fettet nicht. Pures Mandelöl kann sich übrigens auch als Make Up-Entferner eignen. Gib dazu wenige Tropfen auf ein Abschmink-Pad und reinige die Haut damit von den Schminkrückständen. 

Als Pflege für unreine Haut und gegen Pickel kann Mandelöl als Trägeröl für ein wirksames Pflegeöl dienen. Dazu mischst Du das Mandelöl mit einigen Tropfen Wildrosenöl und einem Tropfen ätherischem Teebaumöl. Die Mischung kann eine antibakterielle, hautberuhigende Wirkung. 

Mandelöl kann zudem gegen Falten und Augenfältchen gute Dienste leisten. Es zaubert Falten freilich nicht weg, hat aber eine gewisse straffende Wirkung. Pur können einige Tropfen in leicht klopfenden Bewegungen auf die Augenfältchen oder Mimikfältchen aufgetragen werden. Einige Studien bestätigen, dass die Haut schon nach wenigen Wochen konsequenter Anwendung an Spannkraft gewinnen kann. 

Mandelöl lässt sich zudem als Basis für Körper - und Massageöle verwenden. Mische einfach ein paar Tropfen ätherisches Öl Deiner Wahl darunter - beispielsweise Lavendelöl oder Zitronenöl - und Du hast im Nu ein sowohl pflegendes als auch duftendes und vor allem sehr natürliches Produkt. 

Weitere DIY Rezepte, um Massageöl selber zu machen liest Du in diesem Artikel.

Mandelöl für die Haare

Mandelöl kann auch eine pflegende Wirkung für unsere Haare haben. Das Mandelöl versorgt unsere Haare mit Feuchtigkeit und stärkt sie. Die darin enthaltenen Säuren können dafür sorgen, dass das Haar besser gegen Umwelteinflüsse wie Kälte oder Hitze geschützt wird und es insgesamt strapazierfähiger wird.

Es legt sich wie ein schützender, dünner Film auf das Haar und macht es damit auch weniger anfällig für Spliss. Das Mandelöl findet dabei sowohl pur Anwendung für die Haare als auch als Trägeröl in vielen Kuren und Conditioner. 

Mandelöl bei sprödem und strapaziertem Haar

Massiere einige wenige Tropfen nach der Haarwäsche in die handtuchtrockenen Spitzen. Das Öl zieht schnell ein und lässt sie genährter und weniger spröde wirken. 

In etwas großzügigerer Menge kannst Du Mandelöl auch als Kur verwenden. Trage es dazu reichlicher im Haar auf und lasse es für drei Stunden unter einem Handtuch oder einer Duschhaube einwirken. Spüle es danach gründlich wieder aus. Bereits nach einer Anwendung sollten die Haare deutlich weicher, gepflegter und weniger brüchig und trocken wirken. 

Mandelöl bei Schuppen und trockener Kopfhaut

Mandelöl kann sich dabei auch zur Pflege der Kopfhaut eignen und gut gegen juckende Kopfhaut und Juckreiz wirken. Massiere das Öl nach der Haarwäsche in kleiner Menge in die Kopfhaut ein und lass es einwirken. Die Haut sollte sich entspannen, ohne dass sie dabei fettig wirkt, da das Öl schnell und gut einzieht. 

Mandelöl ist auch zur Behandlung gegen Schuppen ideal. Manche schwören dabei sogar darauf, dass Mandelöl einen positiven Einfluss auf das Haarwachstum hat. Studien konnten diesen Effekt bislang noch nicht nachweisen, aber man geht davon aus, dass die im Öl enthaltenen Vitamine, insbesondere A, D und E einen positiven Einfluss diesbezüglich haben. 

Mandelöl in der Küche

Mandelöl findet überdies auch in der Küche Verwendung. Es kann als Bestandteil von Salatdressings oder Soßen seinen fein-nussigen Geschmack entfalten. Das Öl kann dabei auch zum Braten verwendet werden, denn es ist bis 120 Grad erhitzbar.

Um sein feines Aroma zu erhalten, würden wir allerdings empfehlen, es eher zum Zubereiten von Salaten, Pestos, Brotaufstrichen oder kalten Sommersuppen zu verwenden.

Dabei ist sein Geschmack nur der eine Vorteil, den der Verzehr von Mandelöl bietet: Mandeln, und so auch das Öl daraus, kann unseren Stoffwechsel positiv beeinflussen und kann außerdem die Insulinproduktion anregen. Der darin enthaltene Wirkstoff Polyphenol senkt unseren Cholesterinspiegel. So kann der regelmäßige Verzehr von kaltgepresstem Mandelöl das Risiko von erhöhten Cholesterinwerten und damit einhergehenden Folgerisiken wie etwa Herzinfarkt oder Diabetes senken. 

Tipps und Rezepte wie du mit ätherischen Ölen kochen kannst, liest Du in unserem separaten Beitrag.

Fazit 

Mandelöl ist ein echter Allrounder, der sich vielseitig in der Küche, sowie zur Körperpflege verwenden lässt. Das Tolle an dem Öl ist dabei: Es ist überaus gut verträglich und eignet sich daher auch für empfindliche Haut und zur Babypflege. Mit einer Ausnahme natürlich: Wenn eine Allergie gegen Mandeln besteht. 

FAQ zum Thema Mandelöl

Kann man Mandelöl pur auftragen?

Mandelöl kann sowohl zur Haar- wie auch Hautpflege wunderbar pur verwendet werden. In größeren Mengen ist es eine tolle Haarkur, in kleineren Mengen zieht es schnell in Haut und Haarspitzen ein und kann dabei Feuchtigkeit spenden und pflegen. 

Was ist besser Kokosöl oder Mandelöl? 

Lange galt Kokosöl als echte Geheimwaffe in der Körperpflege. Leider kann es aber die Poren unserer Haut verstopfen und gerade bei feinem Haar zu schweren, eher fettig-glänzenden Strähnen führen.

Mandelöl zieht aufgrund seiner Beschaffenheit deutlich schneller ein und fettet oder beschwert nicht. Insofern ist es in der Körperpflege tatsächlich die bessere Wahl.